Naumburger Stifterfiguren


Graf Dietmar

Graf Dietmar

 


Unter den berühmten Stifterfiguren
im Dom zu Naumburg kommt

Graf Dietmar,

der erschlagen wurde,

(Schildinschrift: ditmarus comes occisus),

eine zentrale Bedeutung zu. Die Bildnisse mehrerer Adeliger, darunter die Grafen Syzzo von Schwarzburg, Wilhelm von Camburg und Markgraf Ekkehard mit seiner faszinierend dargestellten Gattin Uta, sind - das wurde bisher von der Forschung nur unzureichend beachtet -  direkt auf Graf Dietmar ausgerichtet.

Syzzo von Schwarzburg

Syzzo von Schwarzburg

Ekkehard und Uta

Ekkehard und Uta

Wilhelm von Camburg

Wilhelm von Camburg

Durch die Identifizierung des erschlagenen Grafen Dietmar mit Graf Dietmar von Selbold - Gelnhausen
(aus dem Geschlecht der Reginbodonen) und durch die Klärung seines Schicksals
 - er fiel sehr wahrscheinlich in der reichspolitisch bedeutenden

Schlacht am Welfesholz (1115)

- ergeben sich völlig neue Erkenntnisse zur Entstehung und Deutung dieses
 vom genialen "Naumburger Meister" geschaffenen Skulpturenzyklus.

Der trauernde Timo von Kistritz

Der trauernde Timo von Kistritz
ist als Sohn Graf Dietmars von Selbold-Gelnhausen zu erschließen.

Ludwig der Springer

Diese ebenfalls auf Graf Dietmar ausgerichtete Figur stellt wahrscheinlich Ludwig den Springer dar, den Erbauer der Wartburg.

Neue Forschungen:

In dem auf diesen Seiten vorgestellten Buch wird unter anderem die These vertreten, dass Initiator und Hauptverantwortlicher für die Gestaltung des Statuenzyklus der Naumburger Domherr und Magister Petrus von Camburg-Hain (Hagen) war und dass dieser die Berbindung zu dem berühmten, als "Naumburger Meister" bekannt gewordenen Steinmetz geknüpft hat.
2007 publizierte Forschungsarbeiten von Volker Seifert (Halle/Saale) und Holger Kunde (Naumburg) kommen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass in dem Naumburger Domherrn Petrus von Hagen wohl tatsächlich derjenige zu sehen sei, der den Kontakt zu dem überragenden Bildhauer hergestellt hat. Ihm ist auch das im Dom zu Merseburg erhaltene Grabmal des Edlen Hermann von Hagen zuzuschreiben, der ein Bruder des Magisters war.

Vgl. Volker Seifert: Neue Forschungen über den Naumburger Domherrn Magister Peter von Hagen. In: Jahrbuch der Historischen Kommission für Sachsen-Anhalt, Bd. 25, Köln/Weimar/Wien 2007, S. 95-108; Holger Kunde: Der Westchor des Naumburger Doms und die Marienstiftskirche. Kritische Überlegungen zur Forschung. In: Enno Bünz, Matthias Werner (Hrsg.): Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Festschrift für Matthias Werner zum 65. Geburtstag, Köln 2007, S. 213-240.

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