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Mömlingen Heimat- und Geschichte

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Aus der Vereinschronik

Die Anfänge

Am 17. Dezember 1978 trafen sich auf Betreiben des Landtagsabgeordneten Ludwig Ritter und des Heimatforschers Wolfgang Hartmann 19 Personen im Nebenraum der Kulturhalle zur Gründung eines Heimatvereins. Die Versammlung wählte die beiden Initiatoren zum ersten und zweiten Vorsitzenden und beschloss, dass auch Personen, die noch bis zum 30.06.1979 beitreten, als Gründungsmitglieder zählen. Die neue Vereinigung erhielt den Namen:

 "Heimat- und Geschichtsverein Mömlingen".

Gründungsmitglieder des HGV

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens im Jahr 2003 konnten zahlreiche Gründungsmitglieder geehrt werden.

Eine der ersten Aktionen war die Wiederherstellung des ehemaligen Dorfbrunnens an der Josefskapelle. In einem leer stehenden Saal der alten Schule wurden erste Gegenstände für das geplante Museum deponiert. 1980 übernahm Norbert Schmuck den Vereinsvorsitz. Während Wolfgang Hartmann sich auf heimatgeschichtliche Forschungen konzentrierte, trieb Norbert Schmuck den Ausbau der „Heimatkundlichen Sammlung" (als Vorstufe eines Museums) voran. Treue Helfer bei den wöchentlichen Arbeitstreffen waren Eberhard Ritter, Karlheinz Vandeven, Raimund Wolf, Friedel Lieb, Richard Klotz, Martin Stegmann, Heribert Giegerich, Werner Knippel und Ferdinand Giegerich.

1982 begann man, zu jedem Frühjahrs- und Herbstmarkt Ausstellungen in der Rathaushalle zu präsentieren, Neues aus der Heimatgeschichte zu veröffentlichen und durch den Verkauf von Speisen und Getränken die Vereinskasse zu füllen. 1984 wechselte Norbert Schmuck auf den Stellvertreterposten und Wolfgang Hartmann übernahm die Führung.

Ende 1984 konnte die heimatkundliche Sammlung der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die dazu gehörende Heimschneiderstube war wenig später auf einer Sonderausstellung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg zu bewundern. Dorthin führte auch der erste Vereinsausflug. 1988 errichtete der Verein auf dem Kirchplatz, wo im Mittelalter das Dorfgericht tagte, eine Anlage mit historischen Grenzsteinen. Daneben wurden römische Göttersteine aufgestellt, die im Fundament der alten St. Martinskirche zum Vorschein kamen. Ebenfalls zum 10-jährigen Vereinsjubiläum wurde am Ende der Weinbergstraße ein Kastanienbaum gepflanzt und ein Gedenkstein aufgestellt, der an Adam Otto Vogel erinnert, den Verfasser der ersten Ortschronik.

Traditionelle Veranstaltungen

Seit 1986 lädt der Verein jährlich zu heimatkundlichen Wanderungen ein, bei denen Wolfgang Hartmann die meist zahlreichen Teilnehmer zu historisch interessanten Plätzen führt. Beliebt ist auch der seit 1988 veranstaltete „Mimlinger Owend" mit heimatgeschichtlichen und volkstümlichen Beiträgen. Der Pflege des Brauchtums, insbesondere der örtlichen Mundart, dient die gesellige „Mimlinger Babbelrunde". Viele erinnern sich noch gerne an die früher öfter veranstaltete „Historische Weinrunde", bei der in der herbstlich dekorierten Rathaushalle eine musikalisch umrahmte Kombination von Heimatgeschichte und Weinprobe geboten wurde. Auch die vereinsinterne Geselligkeit kam und kommt nicht zu kurz, sei es bei den Ausflügen, den Sommernachts- und Weihnachtsfeiern oder den gemütlichen Schoppen im Anschluss an Arbeitstreffen im Museum.

Heimat- und Schulmuseum

Viel Arbeit kam auf den Verein ab 1995 zu, als die alte Schule zum Bürgerhaus umgebaut wurde. Es galt nämlich, die darin untergebrachte heimatkundliche Sammlung auszulagern. Erfreulich war, dass nach der Renovierung endlich die räumlichen Voraussetzungen für die Einrichtung eines Heimat- und Schulmuseums gegeben waren. Seit 1997 finden wieder regelmäßige Arbeitstreffen statt. Im Jahr 2000 konnten gleich mehrere Räume der Öffentlichkeit präsentiert werden, darunter die Abteilung „Landwirtschaft" mit dem an einen alten Bauernwagen gespannten lebensechten Modell einer Kuh. Seither findet im Abstand von einem oder zwei Jahren der „Mömlinger Museumstag" mit einer Sonderausstellung statt. Insgesamt hat der HGV seit seiner Gründung schon über 50 Ausstellungen mit den verschiedensten Themen organisiert.

Eine besondere Anziehungskraft entwickelte im Museum das in einem ehemaligen Schulsaal rekonstruierte historische Klassenzimmer. Zahlreiche Schulklassen aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus haben es schon besucht. Im Rahmen eines Unterrichts „früherer Art" erleben hier Schüler die Schulwirklichkeit vergangener Zeiten. Dazu gehört das Schreiben mit Kratzgriffeln auf Schiefertafeln und das Lesen der alten deutschen Schrift. In den harten Holzbänken saß auch schon die frühere Kultusministerin Monika Hohlmeier bei einem Besuch.

Ehrung der Gründungsmitglieder im Jahre 2000

Zu den Aktiven des Heimat- und Geschichtsvereins Mömlingen, die sich um den Aufbau des Heimat- und Schulmuseums besonders verdient gemacht haben, gehören diese im Jahr 2000 von Bürgermeister Edwin Lieb geehrten Personen (von rechts): Karlheinz Vandeven, Wolfgang Hartmann (1. Vorsitzender), Willi Lieb, Norbert Schmuck (2. Vorsitzender), Hans-Joachim Vetter, Horst Habl, Arnold Giegerich, Raimund Wolf und Dieter Schuck (es fehlt Martin Stegmann).

2003  hat der Verein anlässlich seines 25jährigen Bestehens eine Sandsteinstatue des Mömlinger Ortspatrons Sankt Wendelin anfertigen lassen, die jetzt den Kreisel an der Obernburger Straße schmückt. Ein Jahr später konnte im Rahmen des Museumstages die mühevoll rekonstruierte historische Dorfschmiede der Öffentlichkeit präsentiert werden. Am Josefstag 2005 wurde die Josefskapelle neu geweiht; um ihre vom HGV initiierte Renovierung hat sich Karlheinz Vandeven besondere Verdienste erworben. Auf Anregung von Claudia Hafner-Fickler werden jährlich zur Osterzeit die Wendelinusfigur und der Kapellenbrunnen  geschmückt. Unter dem Motto „Mömlingen soll schöner werden" verschenkt der HGV seit einigen Jahren Weinstöcke zur Begrünung von Gebäuden im Ortskern.

Heimatgeschichtliche Publikationen

1983 und 1994 gab Wolfgang Hartmann zwei Bildbände mit über 700 historischen Fotografien von Mömlingen heraus. Sie bilden den Grundstock eines zwischenzeitlich umfangreichen Bildarchivs. Aus seiner Feder stammen auch zahlreiche heimatgeschichtliche Veröffentlichungen, darunter mehrere mit überörtlich bedeutsamen Forschungsthemen. Zu letzteren zählt die 2004 erschienene Monografie: "Vom Main zur Burg Trifels - vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom".

Die jüngere, von Karl Bolz recherchierte Ortsgeschichte hat der Verein 2005 unter dem Titel  "Mömlingen im 20. Jahrhundert"  herausgegeben. Aufsätze über die Mömlinger Heimschneiderei, die Gastwirtschaften und ehemals hier ansässige Juden veröffentlichte Matthias Klotz 2005 und 2010 im Aschaffenburger Jahrbuch.

Urkundenfunde von Wolfgang Hartmann (seit 2015 Ehrenvorsitzender des Vereins) bildeten die historischen Grundlagen für die Gedenkfeiern „350 Jahre Schule in Mömlingen", „700 Jahre Pfarrei Mömlingen" und insbesondere für das herausragende, mit zahlreichen Veranstaltungen begangene Jubiläum "1200 Jahre Mömlingen". Zu letzterem Anlass stiftete der Verein eine imposante Geschichtsstele, die den Rathausplatz schmückt. Ein "Groußer Mimlinger Owend" bildete die Kulisse für die Vorstellung der repräsentativ gestalteten Chronik "1200 Jahre Mömlingen - Beiträge zur Geschichte".

40 Jahre Heimat- und Geschichtsverein Mömlingen

Im Rahmen einer im März 2019 veranstalteten Feier zum Jubiläum "40 Jahre Heimat- und Geschichtsverein Mömlingen" konnten zahlreiche Mitglieder geehrt werden. Zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden die unten abgebildeten langjährigen Aktiven:

 

Ehrenmitglieder zum 40-Jahre-Jubiläum des HGV

 

Sitzend von links: Günter Rollmann, Edda Ullmann, Horst Habl. Stehend von links: Horst Nebel, Werner Schmitt, Arnold Giegerich, Karlheinz Vandeven, Raimund Wolf, Wolfgang Hartmann (Ehrenvorsitzender).

Weitere Informationen und Bilder vom Jubiläumsabend enthält der Pressebericht
des jetzigen Vereinsvorsitzenden Wolfgang Stapp:
Pressebericht

Zur HGV-Vereinschronik, die in ausführlicher Form in einer Festschrift
zum 50-jährigen Vereinsjubiläum dargestellt werden soll,
siehe auch unser


Fotoalbum

 

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